E-Scooter sind nicht nur aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken, sondern auch aus der Unfallstatistik. Besonders junge Menschen sind häufig betroffen. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Unfälle mit Personenschaden zunehmen.
E-Scooter sind ein fester Bestandteil des Straßenverkehrs in Deutschland geworden, was auch zu einer Zunahme von Unfällen führt. Besonders junge Menschen sind oft in solche E-Scooter-Unfälle verwickelt. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) waren im vergangenen Jahr 41,6 % der verunglückten E-Scooter-Fahrenden jünger als 25 Jahre, 80,4 % waren jünger als 45 Jahre. Im Gegensatz dazu gehören nur 3,4 % der Unfallopfer zur Altersgruppe 65plus. Zum Vergleich: Bei Fahrrad- oder Pedelec-Unfällen war der Anteil der 65-Jährigen und Älteren mit 19,6 % deutlich höher.
Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2023 in Deutschland 9.425 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden – das waren 14,1 % mehr als im Vorjahr. Dabei kamen 22 Menschen ums Leben, doppelt so viele wie im Jahr 2022. Darüber hinaus wurden 1.220 Menschen schwer verletzt und 8.911 leicht verletzt. Bemerkenswert ist, dass 83,0 % der Verunglückten selbst mit dem E-Scooter unterwegs waren, darunter auch 21 der 22 Todesopfer.
Ein weiteres Problem ist das unachtsame Abstellen von E-Scootern, welches oft Unfälle verursacht. In einigen Städten ist das Abstellen mittlerweile nur noch auf Sammelparkplätzen erlaubt, um das Unfallrisiko zu minimieren.
Großstädte als Unfall-Hotspots
Unfälle mit E-Scootern passieren besonders häufig in Großstädten. 59,8 % der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern. Bei Unfällen mit Pedelecs waren es nur 30,1 % und bei Fahrrädern ohne Motor 45,2 %. Mehr als ein Drittel (36,4 %) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden passierten in Städten mit mindestens einer halben Million Einwohnern.
Hauptursachen und Unfallkonstellationen
Ein Drittel der E-Scooter-Unfälle waren Alleinunfälle, bei denen keine weiteren Verkehrsteilnehmer involviert waren. 12 der 21 auf E-Scootern Getöteten starben bei Alleinunfällen. Die meisten Unfälle mit Personenschaden (6.115) wurden durch Zusammenstöße mit anderen Verkehrsteilnehmern verursacht, meist Autofahrern (3.930 Unfälle). Knapp die Hälfte der verunglückten E-Scooter-Nutzenden verletzte sich bei Zusammenstößen mit Pkw. Im Jahr 2023 wurden 66,3 % der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden von den Fahrerinnen und Fahrern selbst verursacht. Die häufigsten Ursachen waren die falsche Nutzung der Fahrbahn (19,4 %), Fahren unter Alkoholeinfluss (15,1 %), nicht angepasste Geschwindigkeit (7,0 %) und die Missachtung der Vorfahrt (5,8 %). Diese Verhaltensweisen tragen erheblich zum Unfallgeschehen bei und zeigen den Bedarf an verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen für E-Scooter-Nutzer.
Vergleich mit Fahrradunfällen
E-Scooter spielen im Vergleich zu Fahrrädern noch eine kleinere Rolle im Unfallgeschehen. 2023 registrierte die Polizei 291.890 Unfälle mit Personenschaden, an 3,2 % war ein E-Scooter beteiligt. Bei Fahrradunfällen lag der Anteil bei 32,4 %. Insgesamt kamen 446 Fahrradfahrer ums Leben, 14.464 wurden schwer verletzt und 80.050 leicht verletzt.