Nach den Hochwassern in den letuten Wochen steigt die Nachfrage nach Wohngebäudeversicherungen mit Elementarschutz. Eine aktuelle Analyse zeigt jedoch, dass dieser Anstieg vor allem in Regionen mit geringem Hochwasserrisiko erfolgt. In Hochrisikozonen hingegen bleibt die Absicherungsbereitschaft schockierend niedrig.
Nach den schweren Überschwemmungen in Süddeutschland, die den Privatversicherern Schäden in Höhe von geschätzten zwei Milliarden Euro verursachten, wird in Deutschland verstärkt über eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden diskutiert. Eine solche Versicherung könnte sicherstellen, dass auch bei Hochwasser und anderen Naturgefahren Schäden gedeckt werden. Derzeit ist jedoch weniger als die Hälfte aller Immobilien in Deutschland ausreichend versichert.
Im Auftrag eines Maklerdienstleisters stellte das Analysehaus Morgen & Morgen fest, dass die Nachfrage nach Gebäudeversicherungen mit Elementarschutz zwar gestiegen ist, diese jedoch hauptsächlich in Regionen mit geringem Hochwasserrisiko (ZÜRS-Zone 1) abgeschlossen werden. Fast 90 Prozent der neuen Verträge mit Elementarschutz entfallen auf diese Zone.
Absicherung in Hochrisikozonen bleibt gering
In den ZÜRS-Zonen 3 und 4, die ein höheres Hochwasserrisiko aufweisen, sieht es hingegen düster aus. In diesen Zonen wurden 2024 lediglich ein Prozent bzw. nahezu null Prozent aller Gebäudeversicherungen mit Elementarschutz abgeschlossen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Fehlende Angebote und hohe Prämien machen den Versicherungsschutz in diesen Regionen unattraktiv.
Versicherungsschutz oft unbezahlbar
Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist es zwar selten, dass ein Gebäude gar nicht versichert werden kann, doch die Kosten sind häufig ein Hinderungsgrund. In der ZÜRS-Zone 3 können die Prämien für Elementarschutz deutlich über 2.000 Euro pro Jahr liegen, in der ZÜRS-Zone 4 sogar über 3.000 Euro.