Kassenpatienten müssen für immer mehr Leistungen zuzahlen, wenn sie einen Arzt aufsuchen. Die Studie eines privaten Krankenversicherers zeigt nun: Mitunter unterscheiden sich die Kosten hierfür deutlich nach Region und Lage der Praxis. Ein Umstand, den Patienten kennen sollten.
Um Geld zu sparen, hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Leistungen aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen. Ob Brille, Zahnersatz, Kur oder Gesundheitskurs: Viele Leistungen sind mittlerweile zugzahlungspflichtig oder müssen vom Patienten selbst finanziert werden. Dass dabei auch ein Vergleich lohnt, zeigt die aktuelle Studie eines Privatversicherers.
Für die Studie wurden neun Millionen Arztrechnungen der letzten drei Jahre untersucht, um herauszufinden, wo Patienten besonders viel für Zahnersatz zahlen müssen. Selbst innerhalb eines Bundeslandes sind hierbei Preisunterschiede von fast 50 Prozent möglich.
Während man für Prophylaxe und Zahnfüllungen deutschlandweit meist weniger als hundert Euro zahlt, fallen die Preisunterschiede bei Implantaten und zeitaufwendigen Behandlungen deutlich ins Gewicht. Ein Implantat kostet im Bundesschnitt rund 2.960 Euro: da lohnt sich ein Vergleich.
Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer sind Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Thüringen am preiswertesten. Hier zahlt man im Schnitt 530 bis 560 Euro pro Zahnarztbehandlung. In Bayern und Baden-Württemberg sind es schon 1.850 Euro. Das liegt nicht nur an den Eingriffen selbst oder den verwendeten Materialien: Tatsächlich sind auch Leistungen wie Füllungen und Prophylaxe in Süd- und Westdeutschland teurer.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. So müssen Ärzte zum Beispiel in Großstädten und in Süddeutschland weit höhere Mieten für ihre Praxisräume zahlen als in Brandenburg oder Sachsen-Anhalt. Auch die Laborkosten variieren stark.
Das Problem der hohen Kosten können Patienten etwas abmildern: Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung. Sind die Kosten angemessen, übernimmt die Kasse den vereinbarten Prozentsatz, abhängig von der Behandlung. Und dabei ist egal, ob diese Leistung in einem anderen Bundesland günstiger wäre als am eigenen Wohnort.